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Verfasst von Rita Maria Strondl

 

 

MENSCHEN SIND WIE ENGEL

 

SIE HABEN NUR OFT VERGESSEN, DASS IHRE SEELE FLÜGEL HAT.

DANN SIND SIE TRAURIG, EINSAM UND VOLLER ÄNGSTE.

 

KENNST DU DAS AUCH?

DANN HÖRE, WAS EINST GESCHAH IM HIMMEL:

 

engelsflügel

 

 

Himmel ? was ist das für dich?

Himmel, das kann überall sein ? wie fühlt sich für dich ?himmlisch? an?

Himmlisch kann sein:

Ein Ort, wo wir uns wohl, angenommen und geborgen fühlen

wo wir lachen und fröhlich sein können

wo wir glücklich sind

wo wir alles haben können, was wir uns im tiefsten Herzen wünschen

wo wir anderen helfen können

wo wir gebraucht werden

wo wir etwas schaffen oder erschaffen können

wo wir ganz gesund sind wo Fülle und Liebe da sind

wo wir liebevolle Freunde haben

wo wir lernen dürfen

wo wir ganz wir selbst sein dürfen?

 

Jenseits von Zeit und Raum, im Herzen aller Galaxien und aller Wesen gibt es diesen himmlischen ?Ort?, wo die Engel zuhause sind.

Hier ist alles licht und leicht, die Luft glitzert, die Blumen verströmen einen wunderbaren Duft, alles strahlt einen perlmuttähnlichen Glanz aus. Die Engel, die hier zuhause sind, brauchen nicht zu sprechen, denn jeder kann die Gedanken des anderen lesen.

 

Sie brauchen auch keine Verkehrsmittel, denn wenn sie an einem anderen Ort sein möchten, denken sie einfach, dass sie schon dort sind ? und schon ? schwupps ? sind sie da! Ist das nicht toll???

 

Auch essen brauchen die Engel nicht unbedingt: Wenn sie das Gefühl haben, dass sie Kraft und Energie brauchen, atmen sie ganz tief ein ? durch die Nase, aber auch durch alle Poren der Haut. Sie nehmen aus den glitzernden Lichtpartikeln der Luft oder von speziellen Energiepflanzen Kraft auf und wandeln sie sozusagen in Nahrung und Energie für den eigenen Körper um.

 

universum

 

Jetzt wirst du dich sicher fragen: ?Aber das gibt es doch nicht, dass sie nichts essen müseen? ? Nein, müssen sie eben nicht, aber sie tun es manchmal doch, und weißt du, warum?

Vor vielen Jahren geschah es, dass ein Engel von einer Erdenmission in den Himmel zurückkam und seinen erstaunten Engelsgeschwistern erzählte, was er auf Erden alles erlebt hatte. Und etwas, was die Engel am meisten belustigte, war die Tatsache, dass Menschen ?essen? und ?kochen? mussten!

War das ein Gelächter und ein Spaß im Himmel, als daraufhin die Engel kochen lernten!

Ja, auch die Engel lernen von uns Menschen, nicht nur umgekehrt!

 

Jetzt bist du auch wieder erstaunt, oder? Kannst du dir das vorstellen?

Jeder Engel legte sich eine Kochschürze an, band die wunderschönen Engelshaare zusammen, damit sie nicht ins Essen gelangten und folgten den Anweisungen ihres Engelskollegen.

Und was glaubst du, haben die Engel gekocht? Na, rate mal: War es Gemüsesuppe, ein Salat, ein Hühnchen oder Bratkartoffeln? Oder haben sie gar Brot gebacken???

Weit daneben: Sie haben PUDDING gekocht, ja, sogar 2 Sorten: Dicken, wunderbar duftenden, gelben Vanillepudding und einen flaumigen Schokopudding mit Schlagobers und Himbeersaft gab es da. Jetzt willst du wohl wissen, woher die Engel im Himmel die Zutaten dafür nahmen?

Ja, das ist ganz einfach: Im Himmel kann man sich alles erschaffen, was man sich vorstellt: Wenn du dort eine Eiscreme möchtest ? kaum gedacht, ist sie schon da, oder ein Stück Himbeertorte ? steht auch schon vor dir auf dem Tisch.

Du meinst jetzt sicher, warum die Engel dann nicht den Pudding gleich fix und fertig erschaffen haben?

Das sage ich dir gerne: Weil Kochen viiiiieeeeel mehr Spaß macht! Und erst das Gekleckere und die Schüsseln, die zum Ausschlecken sind? Engel lieben es, zu genießen! Du doch auch, oder?

 

vanillepudding

 

Und so hat sich folgende Gewohnheit im Himmel entwickelt: Immer, wenn ein Engel von einer Erdenreise zurückkommt, lädt er seine Engelsgeschwister ein, dann wird zusammen gekocht, was er auf Erden zu essen kennen gelernt hat, und alle setzen sich um einen großen, runden, gemütlichen Tisch, genießen zusammen die Speisen und Getränke und erzählen sich die Geschichten ihrer Erdenreisen.

 

Meistens geht es dabei recht lustig zu, doch einmal, da wollte einfach keine so richtig gute Stimmung aufkommen. Ehriah, ein weiser und erfahrener Engel, war gerade von der Erde zurückgekommen, aber sein Herz schien noch nicht ganz im Himmel wieder angekommen zu sein ? so, als würde es zum Teil noch auf der Erde verweilen.

Ehriah war traurig, das sah man ihm an, und sein Blick ging sorgenvoll in die Runde.

?Ehriah, was ist geschehen, warum bist du so traurig?? fragte ihn ein kleines Engelchen, das sich flugs auf seinen Schoß gesetzt hatte und sich liebevoll in seine Arme schmiegte. ?Erzähl´ uns doch, was auf Erden los ist, bitte, bitte, bitte!? ?ganz innig bat ihn das kleine Engelchen, das hier im Himmel Angelinchen genannt wurde.

 

angelinchen

 

Und so berichtete Ehriah: ?Ja, ich bin so traurig, weil die Menschen vergessen haben, dass sie in Wirklichkeit Engel sind, die nur eine bestimmte Zeit in einem Körper auf Erden verweilen und hier lernen, lieben und Erfahrungen sammeln dürfen.

Sogar die meisten Kinder haben es vergessen oder werden einfach verlacht oder beschimpft, wenn sie etwas in dieser Richtung sagen oder tun. Dann bleiben sie lieber still und werden traurig oder andere zornig, weil sie rebellieren.

Und weder sie selbst, noch die Eltern oder ihre Lehrer in der Schule wissen sich weiter zu helfen.?

 

Als Angelinchen das Wort ?Schule? hört, bekommt es ganz große Ohren und will genau wissen, was das denn wieder ist.

?Schule, ja, das ist ein Ort, wo die Kinder lernen, sie lernen rechnen und lesen, sie lernen von der Geschichte der Erde und manchmal dürfen sie auch kreativ sein: Malen, singen, turnen und tanzen usw., aber leider viel zu wenig. Das Spielen, das Lachen, fröhlich sein, das kreativ sein und der richtige Umgang mit dem Leben, der Natur und miteinander gehen oft verloren durch viele Regeln und stundenlanges Stillsitzen.

Sie vergessen dann noch mehr, wer sie sind. Und schließlich werden sie langsam wie viele Erwachsene, die oft nur mehr gestresst damit beschäftigt sind, Geld zu verdienen und abends erschöpft vor einem Gerät zu sitzen, das sie Fernseher nennen oder am Computer. Hier sehen sie sich die verschiedensten negativen Geschichten an und lassen sich durch alles Mögliche vom wirklichen natürlichen LEBEN ablenken.

Es gibt zwar einige Menschen, die feststellen, dass es ihnen doch ganz gut geht, wenn sie ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen haben, aber das war´s dann auch. Sie führen ein stumpfes Leben und glauben, dass immer andere daran schuld sind, wenn es ihnen nicht so gut geht ? entweder die Regierung, die Mitmenschen, der Arzt oder der liebe Gott selbst.

 

Sie haben ganz einfach vergessen, warum sie auf die Erde gekommen sind und dass sie selbst ihr Leben miterschaffen haben und mit jedem Gedanken und jedem Gefühl neu erschaffen!

Das zu sehen macht mich einfach traurig und hilflos? Was sollen wir nur tun, das kann doch nicht so weitergehen!

Habt Ihr eine Idee??

 

engel mit herz

 

Ihr hättet sehen sollen, wie groß und rund die Augen von Angelinchen während dieser Worte geworden sind: ?Ich hab´s, ich hab´s!?, rief es ganz aufgeregt. ?ICH weiß, was ich machen kann! Ich werde zu den Erdenkindern gehen und ihnen zeigen, was sie für sich selbst und ihre Freunde tun können!?

?Ja, wie willst du das denn anstellen?? fragten es die anderen Engel.

?Das lasst nur mir über, ich liebe die Kinder und mir wird schon etwas einfallen?, lachte jetzt wieder verschmitzt Angelinchen. Die anderen wussten ja, dass das kleine Engelkind immer für Überraschungen gut war und sie trauten ihm diese große Aufgabe auch tatsächlich zu.

 

So gaben sie ihre Einstimmung, dass diesmal Angelinchen dran war mit einer Erdenreise. Sie gaben ihm alle ihre guten Segenswünsche mit auf den Weg und bauten aus ihren Gedankenfasern einen wunderschönen Regenbogen, der bis auf die Erde reichte, und auf dem Angelinchen sicher zur Erde gleiten konnte.

Wann immer auf Erden Angelinchen einen Regenbogen sehen würde, erinnert es sich daran, dass seine Brüder und Schwestern im Himmel in Gedanken bei ihm sind und es begleiten.

 

 

Angelinchen auf der Erde

 

angelinchen-regenbogen

 

Und Angelinchen landet ?..platsch ?. mitten im Wasser! Ihr müsst wissen, auch die erwachsenen Engel sind manchmal Schelme und diesmal haben sie den Regenbogen mitten im Meer landen lassen.

Prustend und lachend plantscht Angelinchen im warmen Wasser herum, faltet seine Flügel zu einem Boot und lässt sich gemütlich von den Wellen sanft schaukeln.

 

Plötzlich ? hupps, wird es hochgehoben, was war denn das? Große und kleine graue Wesen schwimmen um das kleine Engelboot herum, schubsen es und wollen mit ihm spielen.

?Halt, halt!? ruft Angelinchen, wer seid ihr denn??

?Ich bin Dolpho?, antwortet das Wesen, das es geschubst hatte, mit einer tiefen, knarrigen Stimme, ?Wir sind Delphine und wir schwimmen gerade in die Delphinschule?

?Schule?? fragt Angelinchen aufgeregt, ?ihr schwimmt in eure Schule? Bitte, bitte, nehmt mich mit!? Das Wort Schule erinnert Angelinchen daran, dass es eine Aufgabe zu erfüllen hat und schon nimmt Dolpho sie auf seinen Rücken huckepack ? und ab geht die Post. Das eine Mal schießt er gerade durch die Wellen, ein andermal springt er in einem großen Bogen aus dem Wasser, sodass Angelinchen laut jubelt. Die Delphinkinder sind so verspielt und fröhlich, und das gefällt ihm sehr!

 

Der Delphinlehrer begrüßt Angelinchen sehr herzlich. Ihr müsst wissen, Delphine sind wie die Engel des Meeres. Sicher habt ihr schon Geschichten von Delphinen gehört, wie sie Menschen vor dem Ertrinken gerettet haben oder kranken Kindern helfen, wieder gesund zu werden! Angelinchen erzählt ihnen von ihrem Zuhause im Himmel und davon, dass es vorhat, den Kindern auf der Erde wieder die Erinnerung zu bringen daran, dass sie in Wirklichkeit Engel in Menschengestalt wären.

 

Die Delphine können die Liebe im Herzen von Angelinchen richtig spüren und sogar sehen, denn sie strahlt sogar im Wasser wie ein heller Stern. Und weil sie so berührt sind von dem kleinen Engelchen, singen sie ihm ein wunderschönes Delphinlied.

 

Angelinchen dankt den Delphinen, die ihm versprechen, dass sie im Herzen immer miteinander verbunden wären, und wenn es Hilfe benötigte, dann bräuchte es sie nur innerlich zu rufen, und sie würden helfen, wo immer sie könnten.

Lachend umarmt es jeden einzelnen Delphin, sogar den Lehrer, und dann schwimmt es mit Dolpho in Richtung Küste, wo er es sachte im Sand absetzt.

 

Um Angelinchen den Abschied leichter zu machen ? schließlich waren die Delphine bis jetzt die einzigen Freunde, die es auf Erden hatte - macht Dolpho noch ein paar Saltos und Sprünge, die es zum Lachen bringen und verschwindet dann im weiten Meer.

 

delphine

 

 

Angelinchen trabt durch den weichen, warmen Sand 

 

Ganz vertieft spielt es, lässt den Sand durch die Finger gleiten oder vergräbt die kleinen Füße darin, bis der Sand zwischen den Zehen durchrieselt und es mächtig kitzelt.

Oh, da liegt eine Muschel ? wie schön sie im Sonnenlicht glitzert!

 

Angelinchen singt ein fröhliches Lied und lässt es auf einem Sonnenstrahl in den Himmel tanzen, damit seine Geschwister dort wissen, dass es gut auf der Erde angekommen ist.

 

Das ist nämlich so, immer, wenn wir fröhliche Gedanken haben oder Lieder singen, dann spüren das die Engel und freuen sich mit uns! Das ist dann, als würde man eine Telefonleitung bauen zu den Engeln.

Je mehr liebevolle Gedanken wir ihnen senden, umso eher können sie uns verstehen und umgekehrt lernen auch wir, die Sprache der Engel zu verstehen und mit ihnen zu sprechen. Wir dürfen ihnen alle Sorgen und Nöte anvertrauen, sie sind immer bereit, uns zu helfen, denn sie lieben es, wenn es uns Menschen gut geht!

 

Was hältst du davon, wenn wir jetzt ein Lied für unsere Engel singen? Was möchtest du singen, oder möchtest du ein neues erfinden? Überlege doch gemeinsam mit deinen Geschwistern oder Eltern und tu es einfach!

Fein, das war wunderschön!

 

music

 

Doch wo ist in der Zwischenzeit Angelinchen hingekommen? Es ist schon weit ins Land hineingegangen. Wisst ihr, die Flügel kann es auf der Erde nicht so gut gebrauchen, sie sind da ein wenig schwer. Es hat sie zusammengefaltet am Rücken und keiner kann sehen, dass hier ein kleiner Engel unterwegs ist.

Fast sieht es aus wie ein ganz normales Kind, nur wer genau hinsieht, oder wer mit seinem Herzen sehen kann, nimmt das Strahlen in den Augen wahr, in denen sich der Himmel wiederspiegelt und die wunderschönen Farben rund um seinen kleinen Körper, die Menschen nennen das Aura, aber auch sie können nur ganz wenige sehen.

 

Über Stock und Stein, über Wiesen und Felder wandert Angelinchen. Als ein Bächlein lustig neben ihm dahinplätschert, macht es eine kleine Rast, lässt die Beine ins Wasser hängen und freut sich über all das viele Leben im Wasser und in der Wiese rundherum. Ihr könnt Euch denken, dass Angelinchen viel mehr sehen kann als wir: Es sieht die kleinen Blumenelfen, die auf den Blüten sitzen und zwinkert ihnen vergnügt zu, oder die Schmetterlingsfeen, die vor ihm in der Luft einen Reigen tanzen. Selbst die kleinen roten Mützen der Zwerge, die neugierig aus dem grünen Gras blitzen, nimmt es wahr.

 

schmetterlingselfe

 

Wie im Himmel erscheint es Angelinchen jetzt und es spürt, dass ihm ein kleines Schläfchen guttäte. Es streckt sich auf seinem Wiesenbett aus und schlummert sanft ein. Die Grillen zirpen ein Schlaflied und Angelinchen träumt von einer glücklichen Welt.

Mit Menschen, die fröhlich sind, mit Kindern, die auf ihre Art lernen dürfen und von einer glücklichen Gemeinschaft zwischen allen Geschöpfen und Mutter Erde.

 

Plötzlich wird Angelinchen munter. Ein Geräusch ganz in der Nähe hat es geweckt. Was ist das denn?

Es hört ein herzzerreißendes Schluchzen und schaut sich um, woher es kommt. Nicht weit weg, hinter einem Busch, sitzt ein Mädchen, gerade so groß wie Angelinchen, am Bachrand und weint ganz verzweifelt.

Es schluchzt in seine Hände, die es vor das Gesicht hält und erschrickt, als Angelinchen es ganz sanft an der Schulter berührt.

 

?Ha - hast du mich er-erschreckt,? bringt die Kleine mit Schluchzen hervor, ?ich habe geglaubt, i-ich bin hier alleine, so-onst hätte ich nicht so geweint. No-o-ormalerweise weine ich nie, wenn mich jemand sehen kann.?

?Aber warum denn, das ist doch nichts Böses, wenn man weint?? fragt erstaunt Angelinchen.

?Doch, ?sagt das Mädchen, nun schon ein wenig gefasster,? wenn ich weine, dann sagen die anderen immer Heulsuse zu mir, und das mag ich nicht?

?Aber warum willst du denn überhaupt weinen?? fragt Angelinchen, das immer noch nicht versteht, was los ist.

 

?Weil ich einfach ganz anders bin als die anderen Kinder. Ich bin sonst immer fröhlich und gut gelaunt, ich lerne gerne, aber wenn ich z.B. in der Schule etwas gut kann, und die anderen nicht, verspotten sie mich und nennen mich Streber. Und wenn ich etwas nicht kann, sagen sie gleich schadenfroh ?Ällerbätsch? zu mir.

 

Weißt du, wenn ich eine einzige Freundin hätte, die zu mir hält, dann würde mir das alles nichts ausmachen, ich würde lachen und einfach die Dinge so machen, wie ich möchte und kann. Aber ich bin ganz alleine und auch die Lehrerin versteht nicht, dass mir das weh tut. Sie ist sehr streng und verlangt oft Dinge von uns, die keinen Sinn machen.

 

Ich möchte viel mehr spielen und singen in der Schule, das macht so viel Spaß und dann geht auch das Lernen leichter, das habe ich schon gemerkt.

- Aber ich rede die ganze Zeit von mir ? übrigens, ich heiße Karin ? und wer bist du??

 

Jetzt kommt Angelinchen ein bisschen in Verlegenheit, das kannst du dir sicher vorstellen. Wenn es Karin erzählte, wer es wirklich ist, würde das Mädchen dann glauben, es sei verrückt? Aber lügen will es auch nicht und ganz die Wahrheit zu sagen traut es sich nicht.

Kannst DU Angelinchen helfen?

Was würdest du Karin an seiner Stelle sagen? 

 

Ja,  ihr habt wirklich gute Ideen, und Angelinchen macht auch das einzig Richtige in dieser Situation: Es horcht ganz tief in sein Herz hinein. Dort hört es eure Ideen und holt sich das Beste von allen heraus.

 

engelkopf

 

?Liebe Karin, auch ich bin ein Mädchen, das alleine ist. Willst du meine Freundin sein? Dann gehen wir zusammen in die Schule und fühlen uns gleich besser, willst du??

?Au ja, das wäre fein!? jubelt Karin,? ich habe eine Freundin, ich habe eine Freundin!? jubelt sie laut vor sich hin, ?ich habe eine Freun?.aber ich weiß ja noch gar nicht, wie du heißt,? unterbricht sie sich selbst.

?Wo ich herkomme, nennt man mich Angelinchen, aber wenn du willst, kannst du den Namen auch abkürzen.?

?Angeli, ja, Angeli bist du für mich, das gefällt mir! Komm, wir laufen heim zu mir, meine Mama wird staunen, wen ich da mitbringe!? und sie nimmt Angelinchen bei der Hand und sie laufen in Richtung der Siedlung, in der Karin wohnt.

 

engelsflügel blau

 

Aber je näher sie kommen, desto mulmiger wird Angelinchen. Was ist, wenn die Mutter fragt, woher es kommt, oder die Lehrerin in der Schule?

Irgendwie spürt Angelinchen, dass es einen anderen Weg geben muss, um bei Karin bleiben zu können. Aber es wäre nicht Angelinchen, wenn es nicht auch schon eine Idee hätte: Eine seiner besten Fähigkeiten von ihm ist es nämlich, dass es mitten in das Herz eines liebevollen Menschen schlüpfen kann. Von dort aus kann es mit diesem sprechen, ohne dass andere Menschen es sehen können.

Nur dessen Augen beginnen zu strahlen, aber das sehen nur die, die genauer hinsehen, oder mit ihrem Herzen die Lichtstrahlen rundherum wahrnehmen können.

Meist reden sie nicht darüber, aber sie fühlen sich in der Nähe einfach wohl.

 

?Karin, bleib kurz stehen, ich muss dir noch etwas sagen,? bittet Angelinchen ihre neue Freundin,

?Ich weiß gar nicht, wie ich dir das sagen soll. Bitte erschrick jetzt nicht, aber ich bin in Wirklichkeit ein kleiner Engel und gerade erst heute aus dem Himmel hierher gekommen.

 

Ich habe auf der Erde keine Familie, nur die Delfine sind meine Freunde. Und ich möchte noch nicht, dass mich die Menschen sehen, sie würden sonst glauben, irgendetwas stimmt nicht mit mir. Ist es dir recht, wenn ich mich in deinem Herzen verstecke, so sind wir beide immer zusammen und können jederzeit miteinander reden, ohne dass die anderen etwas merken.?? ?Uff?, stammelt Karin, ?das ist aber stark, und das soll ich dir glauben, woher soll ich wissen, dass du wirklich ein Engel bist??

 

?Wenn dein Herz rein ist, dann kannst du meine Flügel sehen ? hier, ich habe sie zusammengefaltet zwischen den Schulterblättern, ich zeige sie dir, damit du mir glaubst? und es faltet andächtig seine wunderschönen weiß-goldenen-blau schimmernden Flügel ganz weit auseinander, damit Karin sie sehen kann.

 

Dem Mädchen bleibt vor Staunen der Mund offenstehen, das hat es wirklich nicht erwartet ? ein richtiger Engel ? und noch dazu als IHRE GANZ PERSÖNLICHE FREUNDIN!!!!

 

?Das haut ja den stärksten Menschen um? stöhnt sie und fasst ganz sachte die Flügel an. ?Die sind ja wirklich echt, na so was?.?

Karin schüttelt den Kopf, sie kann gar nicht so richtig begreifen, was hier los ist. Aber Karin ist ein sehr feines, fröhliches und aufgeschlossenes Mädchen, sie fasst sich schnell, umarmt ?ihre Angeli? und drückt sie ans Herz.

 

?Ja, komm nur, mein lieber kleiner Engel, mein Herz ist groß genug für dich, schlüpf gleich hinein. Ich mache es dir warm und gemütlich.? Und Angelinchen schlüpft in Karins Herz und schaut ab jetzt durch deren Augen in die Welt hinaus.

 

Seither strahlt Karin und alle in ihrer Familie staunen, wie sie sich positiv verändert. Ein fröhliches Kind, selbstbewusst und sicher ist aus Karin geworden. Und auch die Schulkollegen akzeptieren sie plötzlich ganz anders und fragen sie sogar oft um Rat.

 

Manchmal schaut jemand sie ganz lange fragend an, während er in Karins Augen blickt. Denn darin spiegelt sich jetzt auch der Himmel und erinnert an irgendetwas? was war das doch?????..??? Weißt DU es noch?

 

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